Am 27. Juni 2024 fand das zweite Netzwerktreffen Talentförderung-NRW statt. In diesem zweiten Treffen mit vielen neuen Teilnehmenden wurde ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt gestellt: die explizite pädagogische Nachwuchsförderung an Musikschulen. Diese Neuausrichtung stellt eine bedeutende Erweiterung der bisherigen Talentförderung an Musikschulen dar. Eine solche zeitgemäße und nachhaltige Nachwuchsförderung kann als ein früher wichtiger Schritt zur Entwicklung der Employability zukünftiger Berufsmusiker:innen betrachtet werden.
Gründe für eine pädagogischen Nachwuchsförderung:
Die aktive Förderung pädagogischen Handelns an Musikschulen weckt nicht nur das Interesse an musikpädagogischen Berufen. Sie bietet auch eine praxisnahe und zu der bisher verstärkt künstlerischen Förderung eine gleichwertige Vorbereitung auf musikpädagogische Studiengänge. Durch die gezielte Ansprache und damit Adressierung der viel zu niedrigen Studierendenzahlen in diesen Studiengängen können die Musikschulen selbstwirksam zur Minderung des Fachkräftemangels beitragen. Gleichzeitig erhöht sich durch eine verstärkte Einbindung von Schüler:innen in (begleitete) anleitende Tätigkeiten sowie durch die Implementierung einer gezielt pädagogischen Talentförderung an Musikschulen die Wertschätzung der pädagogischen Aspekte der Arbeit. Dies kann zu einem positiven Selbstverständnis und damit zu einer höheren Arbeitszufriedenheit auf Seiten der Lehrkräfte führen.
Netzwerkarbeit und Gründung von Netzwerk-Teams:
Um diese neuen Perspektiven auf Talentförderung zu vertiefen, haben sich die Teilnehmenden intensiv mit den folgenden drei Schwerpunktbereichen befasst. Es wurden Grundvoraussetzungen pädagogischer Talentförderung hinterfragt: Was verstehen wir unter pädagogischer Talentförderung und welche Kompetenzen und Haltungen benötigen sowohl Schüler:innen als auch Lehrkräfte?
Der zweite Schwerpunkt lag in der Auseinandersetzung mit bereits bestehenden Strukturen, möglichen Kooperationspartner:innen oder auch der Frage nach vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten die genutzt und einbezogen werden können, um die pädagogische Nachwuchsförderung zu unterstützen.
Im dritten Themenbereich ging es um das Thema Kommunikation. Hier tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus wie Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und die Öffentlichkeit sinnvoll informiert werden können.
Für die weitere Arbeit an den Schwerpunkten werden kleinere Netzwerk-Teams gegründet, die sich mit den Fragestellungen beschäftigen und die bereits erarbeiteten Ansätze vertiefen.
Kontakt und weitere Infos:
Eva Luise Bolarinwa
Referentin für Talentförderung und Personalentwicklung
(Elternzeitvertretung für Teresa Smalla-Pickavé)
eva-luise.bolarinwa@lvdm-nrw.de