Wir zitieren eine Pressemitteilung des Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW vom 14. Juni 2021:

 

Presseinformation
Düsseldorf, 14. Juni 2021

Über sechs Millionen Euro zusätzlich für bundesweit größtes kulturelles Bildungsprogramm – Staatssekretär Kaiser: Wir entwickeln JeKits qualitativ weiter

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft teilt mit:

„JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ist das zentrale kulturelle Bildungsprogramm in Grund- und Förderschulen des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 78.000 Schülerinnen und Schülern an über 1.000 Schulen sowie rund 145 beteiligten Musik- und Tanzschulen in ganz Nordrhein-Westfalen ist es bundesweit das größte Programm seiner Art. Nach einer umfassenden Evaluierung entwickelt die Landesregierung JeKits nun inhaltlich wie strukturell wirksam weiter und erhöht dafür bis 2024 die Förderung sukzessive um 6,1 Millionen Euro auf insgesamt 17,3 Millionen Euro. Vorrangiges Ziel ist es, das JeKits-Angebot nachhaltiger aufzustellen: Das bisher auf zwei Jahre angelegte Programm wird ab dem kommenden Schuljahr (2021/22) schrittweise wieder auf vier Jahre und damit auf die gesamte Grundschulzeit ausgeweitet. Um die Qualität des kulturellen Bildungsangebots dauerhaft zu stärken, setzt die Landesregierung zudem eine strukturelle Neuausrichtung von JeKits um. Diese sieht neben einer neuen Verwaltungsstruktur vor, dass der Landesverband der Musikschulen NRW (LVdM) künftig die inhaltlich-programmatischen Aufgaben sowie die Qualitätsentwicklung des Programms übernimmt.

Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft: „Kinder haben eine natürliche Neugierde auf Musik und Tanz. Mit JeKits wollen wir diese Neugierde entfachen und nachhaltig fördern. Die Ausweitung des Programms gibt Kindern den Freiraum, sich während der gesamten Grundschulzeit künstlerisch zu entdecken und auszuprobieren – und zwar unabhängig vom sozialen Hintergrund. Durch die gute Anschlussmöglichkeit an die Musik- und Tanzangebote der weiterführenden Schulen schaffen wir außerdem die Voraussetzung dafür, dass Musizieren, Tanzen und Singen über die Grundschulzeit hinaus einen selbstverständlichen Platz im Leben der Kinder einnehmen. Ich freue mich sehr, dass JeKits künftig vom Landesverband der Musikschulen NRW programmatisch gestärkt wird. Der JeKits-Stiftung danke ich herzlich für die immer sehr gute Zusammenarbeit.“

Bernd Smalla, Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen NRW: „Die organisatorische und inhaltliche Neuaufstellung von JeKits erweitert die Wirkungsbreite des Programms ganz enorm. Im verstärkten Zusammenwirken der JeKits-Grundschulen mit Musik- und Tanzschulen unter Einbeziehung des schulischen Ganztags liegt der Schlüssel für eine erfolgreiche Fortentwicklung von JeKits. Instrumentalspiel, Singen und Tanzen während der gesamten Grundschulzeit fördern nachhaltig die Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler am kulturellen Leben und ermöglichen denjenigen, die ihrer besonderen Begabung folgen wollen, den Einstieg in eine künstlerische Laufbahn.“

Staatssekretär Mathias Richter, Ministerium für Schule und Bildung: „Die Weiterentwicklung und Ausdehnung von JeKits auf vier Jahre eröffnet viele Chancen, musikalische Bildung noch vertiefter im Schulleben zu verankern. Unsere Zusammenarbeit mit vielfältigen außerschulischen Partnern unterstreicht den hohen Stellenwert, den musikalische Bildung auch über den Schulunterricht hinaus hat. Gerade die Pandemie hat uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig für die Schülerinnen und Schüler auch der soziale Aspekt des gemeinsamen Musizierens und musischen Erlebens ist.“

Grundlage für die Weiterentwicklung des Programms bildet eine Anpassung der Verwaltungsstruktur: Die JeKits-Stiftung, die bisher als administrative Ebene zwischen dem zuständigen Kulturministerium und den sog. Bildungspartnern, also den Musik- bzw. Tanzschulen, fungiert hat, wird zum 30. September 2021 aufgelöst. Damit geht das Programm in die Verantwortung des Kulturministeriums und des LVdM über. Die Verwaltung erfolgt künftig, wie bei vergleichbaren Programmen und im Sinne größtmöglicher Effizienz, direkt über die Bezirksregierungen. Wie bisher wird das Programm von einem Kuratorium wissenschaftlich begleitet. Der bisherige Stiftungsrat wird in ein Gremium aus einzelnen Interessensvertretern der Bildungspartner, Schulen, Schulaufsicht, Ministerien, Bezirksregierungen, dem Landesverband der Musikschulen und dem Kuratorium übergehen.

Der LVdM übernimmt insbesondere musik- und tanzpädagogische Beratungs- und Unterstützungsaufgaben sowie die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung des Programms. Ziel ist es, durch die Neustrukturierung das Zusammenspiel der beteiligten Akteure zu verbessern und die musik- und tanzpädagogische Verankerung zu festigen. Der LVdM wird in dieser Rolle für alle am JeKits-Programm beteiligten Bildungspartner zuständig sein – auch für jene, die nicht Mitglied im LVdM sind, bspw. die privaten Musikschulen. Das Programm geht während der Umstrukturierung nahtlos weiter und wird ab dem neuen Schuljahr schrittweise auf die Vierjährigkeit umgestellt.

Die zentralen Zielsetzungen der Weiterentwicklung von JeKits haben das Kulturministerium und der LVdM in gemeinsamen Zielvereinbarungen niedergelegt:

  • Nachhaltigkeit durch Vierjährigkeit:
    Schülerinnen und Schüler sollen während ihrer gesamten Grundschulzeit künstlerische Lernangebote wahrnehmen können. So wird auch der Übergang in andere, anschließende musikalische und tänzerische Bildungsangebote erleichtert.
  • Soziale Teilhabe:
    Die Elternarbeit soll intensiviert werden, um den sozialen Kontext der beteiligten Schülerinnen und Schüler stärker zu berücksichtigen. Das verbessert auch im Bereich der Teilhabe die Nachhaltigkeit des Programms.
  • Stärkung der Schulen:
    Die Verankerung von JeKits in den Schulen wird gestärkt: Schulträger und Schulaufsicht sollen stärker eingebunden werden und der Austausch über die pädagogische Arbeit insgesamt verbessert werden.
  • Zusammenwirken der Akteure:
    Das pädagogische Personal aller beteiligten Bildungsinstitutionen, d.h. Schule, schulischer Ganztag und Bildungspartner, arbeitet gemeinsam an der Umsetzung des Programms in der jeweiligen Schule; sinnvolle weitere kommunale Kulturakteure werden einbezogen, um das Programm stärker in der kommunalen Bildungslandschaft zu verankern.
  • Qualitätssicherung und -entwicklung:
    Der LVdM NRW begleitet das Unterrichtsgeschehen und entwickelt anhand qualitativer Analysen Kriterien, um die Qualität des Angebots zu sichern und weiterzuentwickeln.
  • Austausch von Praxis und wissenschaftlicher Expertise:
    Konkrete Praxiserfahrungen der Bildungspartner, die das Programm vor Ort in den Schulen umsetzen, fließen künftig stärker z.B. in die programmatische Ausrichtung von JeKits ein. Fortbildungen für das pädagogische Personal werden im Austausch von Praxis und wissenschaftlich pädagogischer Begleitung in Fach-Arbeitsgruppen entwickelt.

Hintergrund:

„JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ist das Nachfolge-Programm von „JeKI – Jedem Kind ein Instrument“, das anlässlich der Kulturhauptstadt RUHR.2010 im gesamten Ruhrgebiet initiiert wurde. Seit dem Schuljahr 2015/16 können sich alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen am Programm beteiligen. 188 Kommunen sind bereits involviert. Das Programm beruht auf der Kooperation von Grund- und Förderschulen mit außerschulischen Bildungspartnern wie der örtlichen Musik- bzw. Tanzschule. JeKits ist ein Zusatzangebot zum schulischen Musikunterricht. Die Lehrkräfte der Bildungspartner kommen für den JeKits-Unterricht in die Grundschule.

 

Dieser Pressetext ist auch unter www.mkw.nrw/presse verfügbar.

 

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