„Ich hoffe in diesem Projekt einen Beitrag leisten zu können, möglichst viele Akteure an Musikschulen in einen professionellen Austausch zu bringen“

Lieber Leser:innen,

entwickelt und konzipiert wurde das Programm Musikschule.digital.NRW im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW von Matthias Krebs (Forschungsstelle Appmusik), der mit seiner Expertise und Erfahrung auch die Fortbildungsleitung übernimmt und das Programm wissenschaftlich begleitet. Wir möchten die Gelegenheit nutzen auch Matthias Krebs an dieser Stelle im Rahmen eines kurzen Interviews vorzustellen.  

Lieber Matthias, stell dich bitte kurz vor? 

Ich bin Vollblutmusiker, Multiinstrumentalist – ich liebe es mit anderen Musiker*innen gemeinsam musikalische Projekte auf die Bühne zu stellen, klassisch und modern. Nach meinem Operngesangs- und Gesangspädagogik-Studium in Berlin habe ich mich nach einigen Engagements für eine wissenschaftlich-akademische Laufbahn entschieden. Der Grund liegt in meiner ungebrochenen Neugier in Bezug auf die neuen Prozesse und Möglichkeiten, die im Zuge der digitalen Transformation sozial, kulturell und sogar auch persönlich spürbar werden.

Nachdem ich zunächst in Zeiten des Web 2.0 im Bereich digitales Selbstmanagement an der Universität der Künste einen Weiterbildungskurs entwickeln und 9 Jahre leiten durfte, erhielt ich Förderungen für wissenschaftliche Projekte zu künstlerischen und musikpädagogischen Fragestellungen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Seit 2015 bin ich auch deutschlandweit mit Konferenzbeiträgen und Fortbildungsveranstaltungen zu Fragestellungen der digitalen Musikpraxis und technologievermitteltem Lernen aktiv. Seit 2017 berate ich konzeptionell einzelne Landesverbände bei Digitalisierungsvorhaben in der Konzeption und Durchführung.

Welche Rolle hast du im Projekt Musikschule.digital.NRW? 

Auf Anfrage von Thomas Hanz habe ich ein Rahmenkonzept für die Digitalisierungsoffensive des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW entwickelt, in dem die zentralen Ziele und Maßnahmen beschrieben und begründet wurden. Dieses Konzept wurde ergänzt um ein Fortbildungskonzept und zusammen mit dem Projektantrag vom Landesverband der Musikschulen in NRW der Landesregierung NRW vorgelegt und schließlich bewilligt. Meine zentrale Rolle in der Projektdurchführung betrifft die Kursleitung des Qualifizierungskurses für Digitalagent*innen und die Projektberatung.

Was erwartest/erhoffst du dir vom Projekt Musikschule.digital.NRW? 

Ich hoffe in diesem Projekt einen Beitrag leisten zu können, möglichst viele Akteure an Musikschulen in einen professionellen Austausch zu bringen. Vor allem verbindet sich mit dem Einsatz digitaler Technologien die Veränderung von sozialen Prozessen. Aus Erfahrung betrifft dies sowohl den Vokal- und Instrumentalunterricht bei dem sich neue Methoden und Schnittstellen eröffnen, als auch die Musikschulkultur insgesamt. Herausforderung ist es, institutionellen Wandlungsprozessen partizipativ, flexibel zu gestalten und Strategien zu entwickeln, um auch mit Fehlschlägen und Barrieren konstruktiv umzugehen.