Das erfolgreiche Konzept „Kita und Musikschule“ etabliert sich an immer mehr Standorten in Nordrhein-Westfalen. Neue Kooperationen betreut der Landesverband der Musikschulen in NRW durch individuelle Unterstützungsangebote wie etwa gemeinsame Konzeptionstage.
Bestehende Kooperationen werden begleitet durch Praxisworkshops, in denen die Teams aus Musikschule und Kindertagesstätte ihre Arbeit reflektieren und neue Impulse erhalten. Arbeitshilfen wie die umfangreiche Website und eine „Schatzkiste“ runden das Angebot ab.
Termine, Anmeldung und weitere Informationen:
E-Mail: kontakt@lvdm-nrw.de
Telefon: 0211.25 10 09
Mit dem Modellprojekt „Kita & Musikschule“, das 2012/2013 an fünf Standorten begonnen und 2014/2015 als Fortsetzungsprojekt an insgesamt acht Standorten sehr erfolgreich weitergeführt wurde, hat der Landesverband der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen e.V. einen Paradigmenwechsel im Bereich der Elementaren Musikerziehung in und mit Kindertageseinrichtungen eingeleitet.
Die beiden Projektphasen wurden durch das Land NRW gefördert und von einer Lenkungsgruppe – bestehend aus den Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Abteilungen des Ministeriums, der beiden Landesjugendämter, von Aus- und Weiterbildungsstätten, der Kommunalen Spitzenverbände und der Trägerverbände – begleitet.
Grundphilosophie des Konzepts
Die Grundphilosophie des Konzeptes „Kita & Musikschule“ lässt sich mit den drei Begriffen „alltagsintegriert“, „verbindend“ und „qualifizierend“ charakterisieren:
Alltagsintegriert: Die musikalischen Aktivitäten sind in die konzeptionellen Schwerpunkte, Themen und Abläufe der Kindertageseinrichtungen/Familienzentren integriert, z. B. in Morgenkreise, in jahreszeitliche/(inter)kulturelle Angebote und Feste, in bestehende Sprachförderprogramme, in die Bring- und Abholzeiten, in die Eingewöhnungsphase, in Elterncafés. Sie orientieren sich an der Lebenswelt der Kinder und Familien und greifen Anregungen und Situationen auf, die im Alltag der Einrichtung und des Sozialraumes vorhanden sind. Dazu gehört auch die intensive Beteiligung der Kinder an der Auswahl, Gestaltung und Bewertung der musikalischen Aktivitäten.
Verbindend: Die musikalischen Aktivitäten sind mit anderen Bildungsbereichen, z. B. „Bewegung“, „Sprache und Kommunikation“, „Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung“ (siehe zu den Bildungsbereichen: „Bildungsgrundsätze NRW“) im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses verbunden. Sie „verbinden“ auch „alle“ Akteure (Kinder, Eltern/Großeltern, Fachkräfte, Organisationen/Einrichtungen im Stadtteil etc.), die an den Bildungsprozessen von Kindern beteiligt sind.
Qualifizierend: Die musikalischen Aktivitäten ermöglichen die gegenseitige Qualifizierung der Professionen, zum einen durch das gemeinsame Agieren bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Aktivitäten, zum anderen durch Fortbildungen, Teamsitzungen oder Konzeptionstage mit musikalischen, musikpädagogischen und elementarpädagogischen Inhalten.
Umsetzung des Konzepts
Die praktische Umsetzung des Konzeptes orientiert sich an fünf ineinandergreifenden Modulen:
Modul 1 „Für alle“: Das Modul eröffnet allen Kindern über das gemeinsame Singen, das Experimentieren mit Klängen und Geräuschen und bewegungsorientierte musikalische Ausdrucksformen einen Zugang zum aktiven Musizieren. Es macht Musik als selbstverständlichen Bestandteil des Alltags erlebbar und fördert die Entwicklung der „Kita-Kultur“.
Modul 2 „Für mehr“: Zielgruppen dieses Moduls sind die Kinder, für die Musik noch mehr ist: Eine Ausdrucksform, die sie besonders interessiert, ein Zugang zu anderen Bildungsbereichen (z. B. Sprache), ein unterstützendes Ritual in der Eingewöhnungsphase oder ein Erfahrungsfeld im Übergang zur Grundschule.
Modul 3 „Für Fachkräfte“: Das Modul ermöglicht den beteiligten Professionen mit- und voneinander zu lernen. Es vermittelt den Fachkräften der Kindertageseinrichtungen musikpädagogische Grundlagen und stärkt ihre eigenen musikalischen Potenziale und Interessen. Zugleich bietet es den Fachkräften der Musikschulen Möglichkeiten ihre elementarpädagogischen Kenntnisse zu vertiefen.
Modul 4 „Für Familien“: Ziel dieses Moduls ist es, die Eltern bzw. Großeltern aktiv zu beteiligen und Anregungen für musikalische Betätigungen im Familien-Alltag zu geben. Im Rahmen dieses Moduls werden die Eltern/Großeltern nicht nur in Bezug auf ihre pädagogischen Rollen/Aufgaben, sondern auch im Hinblick auf ihre eigenen musikalischen Hintergründe und Interessen angesprochen.
Modul 5 „Für Teams“: Das Modul fördert die Teambildung zwischen den Fachkräften der Musikschulen und den Fachkräften der Kindertageseinrichtungen. Es ist die Grundlage für ein gutes „Zusammenspiel“ der Akteure vor Ort.
Serviceleistungen des LVdM
Um die Weiterverbreitung von Kita und Musikschule zu fördern bietet der LVdM verschiedene Unterstützungsangebote an:
- Regionale Informationsveranstaltungen für Träger, Einrichtungsleitungen sowie interessierte Fachkräfte beider Institutionen
- individuelle Coaching- und Fortbildungsangebote auf der Basis der Bedarfe vor Ort mit praxiserfahrenen Dozenten/- innen
- gemeinsame Praxisworkshops für die im Programm tätigen Erzieherinnen und Musikpädagoginnen
Weitere Informationen zum Konzept und zur Umsetzung, Praxisbeispiele aus den Modellprojektstandorten sowie weitere Unterstützungsangebote finden Sie auf der Website kita-und-musikschule.de.
Zudem stehen verschiedene Materialien, darunter Flyer und ein Projektfilm, zur Verfügung.
Das Projekt wurde von 2012 bis 2018 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert.
Weitere Infos:
Landesverband der Musikschulen in NRW
Tel. (0211) 25 10 09
kontakt@lvdm-nrw.de
Zur Projektwebsite:
AKTUELLES
Weitere Infos folgen in Kürze!
Publikationen
Zeitschrift KiTa aktuell NRW, 03.2022, Seite 26-27
Ein Film von Martin Schorn über die Zusammenarbeit von Kitas und öffentlichen Musikschulen. Auch als DVD erhältlich: kontakt@lvdm-nrw.de