Rückblick zum Fachtag am 16. Februar in Neuss
Die öffentlichen Musikschulen in NRW bieten an zahlreichen Standorten musikalische Projekte für Flüchtlinge an und sind ein verbindender Faktor zwischen den Institutionen vor Ort. Der Landesverband der Musikschulen in NRW (LVdM) fördert, finanziert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, zahlreiche Projekte und Angebote für Geflüchtete an Musikschulen. Insgesamt stellte das Land NRW für die Jahre 2017 und 2018 798.000 Euro zur Verfügung, um neben den Projekten vor Ort auch Fortbildungen, Workshops, ein Curriculum zur Unterstützung des Spracherwerbs durch Musik, regionale Austauschplattformen und Fachtage für die interkulturelle Arbeit mit Geflüchteten anzubieten.

Im Rahmen dieser Förderung veranstaltete der Landesverband der Musikschulen einen ersten Fachtag mit dem Titel „Heimat: Musik“. Fachkräfte der Musikschulen und alle Interessierten aus Nordrhein-Westfalen waren eingeladen, sich im Pauline-Sels-Saal der Musikschule Neuss über die Möglichkeiten der Integration durch kulturelle Bildung auszutauschen. Auf dem Programm standen zwei Fachvorträge zu den Themen „Umgang mit belasteten und traumatisierten Menschen“ (Eike Leidgens, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum) und „Musik zum Spracherwerb und zur Konstruktion von Identität“ (Prof. Dr. Dorothee Barth, Universität Osnabrück).
Das anschließende Workshop-Angebot umfasste die Bereiche Musikalische Lernbegleitung im Spracherwerb für Ankommende (Isabella Schreml, Manfred Grunenberg), Interkulturelle Kommunikation und Elternarbeit (Nuray Ateş-Ünal) und eine interkulturelle Musikwerkstatt (Koray Berat Sarı).
Die Ensembles „Rainbows Strings“ der Fritz-Busch-Musikschule Siegen und „Musica Arkadaş“ von der Musikschule Herten zeigten eindrucksvoll ihre Ergebnisse der über die Förderung des LVdM finanzierten Projekte. Eine Projektbörse u.a. mit Ständen von Musikschulen, den Flüchtlingsprojekten des Landesmusikrats NRW und der Landesmusikakademie Heek bat Informations- und Austauschmöglichkeiten und führte zu angeregten Gesprächen und neuen Kooperationen.
Die Abschlussdiskussion der Tagung, moderiert von Robert von Zahn (Landesmusikrat NRW), fragte nach Gelingensbedingungen und nachhaltigen Wirkungen der Musikschulintegrationsarbeit. Sabine Fiebig, Leiterin der Musikschule in Herten, Sandra Hoch, Flüchtlingsreferentin des Landesmusikrats NRW, Koray Berat Sari und Ruddi Sodemann, Leiter der Musikschule in Hürth und Vorsitzender des Landesverbands der Musikschulen, entwickelten im Gespräch Perspektiven für die künftige kulturelle Integrationsarbeit mit Geflüchteten. Die Gesprächspartnerinnen und -partner tauschten sich über die große Bedeutung der Partizipation von Geflüchteten an den Projekten aus, die als eine der entscheidenden Gelingensfaktoren genannt wurde.

Der nächste Fachtag „Heimat: Musik“ wird am 10. Oktober 2018 in der Musikschule der Stadt Hamm stattfinden.

Kontakt:
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