Kaum ein Thema berührt uns emotionaler als der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Auch an Musikschulen kann es zu Grenzverletzungen bis hin zu sexueller Gewalt kommen, oder unsere Kollegen ahnen in der Begegnung mit den ihnen Schutzbefohlenen von Übergriffen im häuslichen oder nahen Umfeld und brauchen transparente Handlungsanleitungen.
Zudem ist beim Musizieren der Körper in vielfältiger Weise beteiligt, nicht alle Korrekturen im Instrumental- und Vokalunterricht können verbal gemacht werden. In der Gesellschaft gibt es heute eine große Sensibilität gegenüber Körpernähe und -berührungen, so dass die Thematik Nähe und Distanz im Instrumentalunterricht, sowie Präventionsmaßnahmen gegen übergriffiges Verhalten in einem gesamtkollegialen Kontext an der Musikschule zu bearbeiten sind. Ziel des Workshops ist die Erstellung eines institutionellen Schutzkonzeptes für die Musikschularbeit in einem Klima von gegenseitigem Respekt und Achtsamkeit. Es soll ein gemeinschaftlicher Verhaltenskodex sein, der nach der Erarbeitung nicht in der Schublade verschwindet, sondern regelmäßig bearbeitet und aktualisiert wird.
Weitere Inhalte:
• Sensible Kommunikation des Themas ins Kollegium
• Praxishilfe zur Erarbeitung eines eigenen Schutzkonzeptes
• Prävention und Risikoanalyse
• Was tun im Verdachtsfall: Notfallplan und Krisenmanagement
• Täterstrategien und Opfermerkmale
• Verantwortungsebenen von Lehrenden, Musikschulleitung und Musikschulträger
Dozentinnen:
Friedrun Vollmer, Westfälische Schule für Musik Münster
Gesa Bertels, Fachberaterin Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Wann?
29. April 2022 von 10:00 – 16:00 Uhr (Friedrich-Ebert-Straße 3-5, 48268 Greven)
Anmeldung unter:
https://doo.net/veranstaltung/99672/buchung (25. März)
https://doo.net/veranstaltung/99673/buchung (29. April)