Liebe Leser:innen,

aufgeladen mit frischer Energie aus den zurückliegenden Sommerferien sind wir am vergangenen Wochenende gemeinsam mit rund 60 hoch motivierten Digitalagent:innen in die vorerst letzte Präsenzphase von Musikschule.digital.NRW gestartet.

Da der vierte Teil des Qualifizierungskurses für Digitalagent:innen nur einen Kurstag pro Region vorsieht waren wir als Team mit der, nicht nur logistischen Herausforderung konfrontiert zwei Regionen an einem Wochenende zu besuchen. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren wir am Samstag zunächst für die Region Detmold in der Musik- und Kunstschule Bielefeld zu Gast, ehe am Sonntag der zweite Durchgang in der VHS Schwerte für die Region Arnsberg folgte. Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal bei allen Beteiligten vor Ort für die großartige Organisation und Unterstützung bedanken.

Der allgemeine Ablauf des Kurses war zunächst an beiden Tagen gleich geplant. Aufgrund zahlreicher partizipativer Elemente und einigen Zeitfenstern für einen offenen Dialog unter den Teilnehmer:innen entwickelten sich in beiden Kursen aber auch spannende individuelle Situationen, Ideen und Sichtweisen, die angeregt diskutiert wurden.

Nach einer kurzen Begrüßungs- und Wiederholungsrunde im Plenum mit Kursleiter Matthias Krebs von der Forschungsstelle Appmusik schloss sich ein zunächst ungewöhnliches Element an. Geleitet von Schauspieler und Regisseur Paul Schwesig sollten die Teilnehmer:innen in drei unterschiedlichen Settings Gesprächssituationen unter Musikschulkolleg:innen durchspielen und dabei in Rollen schlüpfen, die ihnen in ihrer eigenen Arbeit eher fremd sind. So fand sich unter den, durch die Digitalagent:innen zu spielenden, Charakteren unter anderem ein eher skeptischer Beobachter der Digitalisierung. Ziel dieses Rollenspieles war es die Digitalagent:innen in eine neue Situation zu werfen und ihnen neue, eher fremde Perspektiven zu eröffnen, um so schlussendlich ein Verständnis für diese Positionen innerhalb des Kollegiums zu entwickeln. Schon in Bielefeld zeigte sich hierbei, dass die ungewohnte Situation einige interessante und neue Sichtweisen hervorbrachte. Gemeinsam entwickelten die Digitalagent:innen in der anschließenden Diskussion Argumente und Lösungansätze, um diesen in ihrem Alltag gerecht zu werden und alle Kolleg:innen vor Ort in die Entwicklungen rund um die Digitalisierung besser einzubinden und zu überzeugen. In Schwerte entwickelte sich eine sehr lebhafte Diskussion, die einige Teilnehmer:innen im Nachgang als sehr hilfreich und augenöffnend für den täglichen Austausch mit ihren, der Digitalisierung eher skeptisch gegenüberstehenden Kolleg:innen, bewerteten.

Im weiteren Kursverlauf teilten sich die Digitalagent:innen sowohl in Bielefeld, als auch in Schwerte in zwei Gruppen auf und tauschten sich intensiv über die Planungen zu ihren individuellen Digital-Tagen vor Ort an den Musikschulen aus. Während eine Gruppe sich gegenseitig in den Detailplanungen unterstützte und den Ablauf konkret durchspielte, erarbeitete die zweite Gruppe Alternativen für Musikschulen, die aus verschiedenen Gründen keine Digital-Tage in der geplanten Form durchführen können. Zurück im Plenum wurde der Digital-Tag an einer fiktiven Musikschule von mehrere Digitalagent:innen durchgespielt. Durch die praktische Erfahrung der Abläufe konnten die Teilnehmer:innen in einem geschützten Umfeld Strategien und Ideen rund um ihre Planung ausprobieren und gemeinsam experimentieren. Sowohl in Bielefeld, als auch in Schwerte wurde im Nachgang gemeinsam diskutiert und einige neue Ideen für die Digital-Tage entwickelt.

Ein weiteres Element des Digital-Tages sind die sogenannten praktischen Einstiegsworkshops, hierzu in einem späteren Beitrag mehr. Aufgeteilt in Kleingruppen wurde auch dieses Element im Rahmen des Qualifizierungskurses von den Teilnehmer:innen praktisch erprobt und weiterentwickelt. So kann der Impuls dieser Maßnahme am Digital-Tag gut vorbereitet in die Kollegien weitergegeben werden.

Zum Abschluss trafen sich die Digitalagent:innen in Bielefeld und Schwerte im Plenum und erhielten durch Projektleiter Thomas Hanz vom Landesverband der Musikschulen in NRW ihr Zertifikat, womit für sie der Qualifizierungskurs für Digitalagent:innen endet. In ihrer Rolle als Digitalagent:innen werden sie nun vor Ort an ihren Musikschulen den Wandel hin zur Digitalisierung gestalten und begleiten.

Bastian Tenholter für das Musikschule.digital.NRW Projektteam