Digitale Musikschulpraxis gemeinsam weiterentwickeln
Digitale Transformation an den öffentlichen Musikschulen in Nordrhein-Westfalen
Durch eine Initiative der NRW-Landesregierung begann an vielen öffentlichen Musikschulen im Land eine neue Ära: Die Digitalisierungsoffensive im Rahmen der Musikschuloffensive des Landes NRW ermöglichte es den teilnehmenden Musikschulen in den Jahren 2021 und 2022 sich mit aktueller Technik auszustatten und andererseits eine Wissensstruktur zu schaffen, um lernförderliche Methoden zu entwickeln. Prämissewar und ist, dass Digitalisierung nicht allein als eine technologische Entwicklung, sondern vor allem als ein sozialer und kultureller Prozess verstanden werden muss. Digitale Transformation bedeutet hier einen Wandel der Musikschulpraxis – und das bezieht alle mit ein.
In der ersten Phase wurde eine Auswahl an Lehrkräften der beteiligten Musikschulen qualifiziert, um als sogenannte Digitalagent:innen den Wandlungsprozess an ihrem Standort kompetent zu moderieren und lebendig zu halten: In der zweiten Phase konnten alle Lehrkräfte an der Ausgestaltung der teilnehmen und die Prozesse mitgestalten.
Hierzu diente das Programm Musikschule.digital.NRW des Landesverbandes der Musikschulen in NRW (LVdM NRW), das durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde. Auch in 2023 führt der LVdM NRW das bestehende Netzwerk fort und bietet zahlreiche Angebote an.
Kontakt:
Thomas Hanz
Referent für Digitalisierung in der Musikpädagogik
thomas.hanz@lvdm-nrw.de
Tel. 0151.110 977 74
Lukas Bergmann-Gabel
Kommunikation im Netzwerk MS.d.NRW
Tel. 0163.166 76 52
mail@technischer-support.online
NEU! Die Broschüre zum Programm herunterladen.
Aktuelles:
Der geförderte Teil von Musikschule.digital.NRW ist beendet.
Auch in 2023 bleibt das bestehende Netzwerk der Digitalagent:innen bestehen und gestaltet den Prozess der Digitalisierung an den öffentlichen Musikschulen in NRW aktiv mit.
Anmeldung zu unserem Wissensnetzwerk unter „Mitmachen“.
Digitalisierungsoffensive der Landesregierung im Rahmen des Corona-Kulturstärkungsfonds
Mobiles und raumgebundenes digitales Arbeiten
Die Förderung umfasst zwei Gruppen digitaler Geräte, die teilweise in Paketen zusammengefasst sind, und Zubehör mit einschließen:
- Für das mobile Arbeiten können unterschiedlich ausgestattete Tablets, USB-Mikrofone und Bluetooth-Boxen beantragt werden.
- Um digitale Raumsituationen auszugestalten, kann man Smartboards, Laptops, Set-Top-Boxen und Videostudios inklusive Zubehör zu vielfältigen, digitalen Setups kombinieren.
Je nach Ausstattung der Tablets reichen die Einsatzmöglichkeiten von der Videotelefonie über Online-Recherche, Kommunikation, Nutzung von Lernmanagementsystemen, Abspielen und Aufnehmen von Musik und Videos, Übe-Begleitung, Nutzung von Apps bis hin zu Musik- und Videoproduktion. Mobile Router ermöglichen den mobilen Einsatz überall dort, wo Strom, jedoch kein WLAN-Signal vorhanden ist. Sie können aber auch an Orten für eine Verbindung zum Internet sorgen, an denen es nicht möglich ist, festes WLAN zu installieren. Tablets, die sich per Mobilfunk mit dem Internet verbinden können, erweitern das Förderangebot. Dort, wo die Musikschulen die Administration der Geräte selbst organisieren, sind sowohl eine Einrichtungspauschale als auch die Schulung für die Pflege förderfähig.
Im Musikschulalltag können die digitalen Endgeräte vielfältig eingesetzt werden. Das Smartboard bereichert z. B. eine Orchesterprobe, indem der Dirigent allen Musiker*innen die Partitur zeigen kann, oder ein Video eines Profiorchesters, das die Klangvorstellungen der Schüler*innen unterstützt. Im Videostudio werden Tutorials produziert und über verschiedene digitale Kanäle (Social Media, Website der Musikschule, Lernplattform) den Schüler*innen zur Verfügung gestellt. Oder das Videoequipment wird zur Aufnahme von Konzerten genutzt. Auf den Tablets sind Apps installiert, die beim Notenlernen genauso helfen, wie beim Erlernen von Intonation oder Rhythmus.
Die Tablets fungieren gleichzeitig auch als Musik-Studios, die professionelle Aufnahmen ermöglichen. Auch neu entwickelte, rein digitale Instrumenten-Apps können das Angebot der Musikschulen erweitern. Der teilweise niederschwellige Zugang zu Apps und digitalen Geräten machen vielfältige partizipative Angebote möglich.
Stetige Fortbildung und Wissensgemeinschaften
Für den Umgang mit all diesen neuen digitalen Optionen benötigen die Kolleg*innen ein umfangreiches Fortbildungskonzept, welches nicht auf ein- oder zweimalige Seminare begrenzt sein darf. Die Digitalisierung wird beständig und mit hohem Tempo weiter fortschreiten. Dies wird von den Musikschulen Innovation und stetigen Kompetenzerwerb verlangen. Somit wird die Erneuerung und nicht die Konservierung von Wissen zentrale Bedeutung haben. Das Bilden von Wissensgemeinschaften und eine Struktur zur Weitergabe, Verteilung und Entwicklung dieses Wissens ist der Schlüssel dazu, dass auch öffentliche Musikschulen der gesellschaftlichen Norm des lebenslangen Lernens gerecht werden. Weiterbildung im digitalen Kontext muss Forschung und Vermittlung vereinen und Wissen dynamisch halten.
Programmbestandteile
Der Qualifizierungskurs für Digitalagent:innen ist beendet.
Regelmäßig findet unser Digital-Talk Upload statt. Infos finden Sie hier.
Im Zentrum des Programmes Musikschule.digital.NRW steht die Etablierung einer digitalen Musikschulpraxis. D. h., digitale Technologien werden im Musikschulkontext nicht als Hilfsmittel oder Speziallösung, sondern als selbstverständlicher Bestandteil des musikalischen Bildungsangebotes verstanden. Das Programm richtet sich somit an alle Lehrkräfte und Musikschulleitungen, die im Landesverband der Musikschulen in NRW organisiert sind und die zusammen den Veränderungsprozess vollziehen.
Relevanz erhalten die Maßnahmen dadurch, dass sich bereits beobachten lässt, wie die pädagogische Arbeit im Zuge der Digitalisierung der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit einem neuen Medienhabitus, neuen medienkulturellen Sichtweisen, Möglichkeiten sowie Wahrnehmungsformen konfrontiert ist. Musikschulen kommt somit die Aufgabe zu, einerseits digitale Technologien hinsichtlich pädagogischer und künstlerischer Maßgaben zu integrieren und andererseits neue Kulturtechniken zu vermitteln, die im Zuge der digitalen Transformation unserer Gesellschaft entstehen.
Doch wie an didaktisches Wissen für die didaktische Verwendung von digitalen Technologien gelangen?
Wissen entsteht in der (Unterrichts-)Praxis. Einige Lehrkräfte haben bereits verschiedene Ansätze entwickelt, in denen digitale Technologien lernförderlich in den Unterricht einbezogen werden können. Absicht ist es, durch die verschiedenen Maßnahmen von Musikschule.digital.NRW einen strukturierten, fruchtbaren Rahmen zu schaffen, diese Ansätze zur Nutzung von digitalen Technologien im Musikschulkontext zusammenkommen, diskutiert und weiterentwickelt werden. Lehrkräfte erhalten innerhalb von spezialisierten Gruppen Inspiration sowie Feedback zu digitalen Projekten und Unterrichtsformen.
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Team
Thomas Hanz
Projektleitung
musikschule.digital.NRW
LVdM NRW
Lukas Bergmann-Gabel
Kommunikation
musikschule.digital.NRW
LVdM NRW
Miriam Krause
Veranstaltungsmanagement
musikschule.digital.NRW
LVdM NRW