Elementare Musikpädagogik

Musikschule Hattingen (Foto: Susanne Troll)

Die Anforderungen für die elementare Musikpädagogik an den öffentlichen Musikschulen wachsen mit den vielgestaltigen Veränderungen des gesellschaftlichen Lebens. Neue Zielgruppen entstehen durch neue Bildungspartnerschaften. Diversität, Inklusion und interkulturelle Zusammenarbeit generieren die unterschiedlichsten Alters- und Gruppenstrukturen. Die fachübergreifende Zusammenarbeit an der Musikschule, wie zum Beispiel bei der Konzertvermittlung, bei Musiktheater oder Musical, beim Landesprogramm JeKits, beim Aufbau von Kinderbands u.a. fordert eine vielseitige künstlerisch-pädagogische Orientierung. 

Der Landesverband fördert und stärkt die Fachbereiche EMP an den Verbandsmusikschulen durch Vernetzung, Organisation von Fachtreffen, Arbeitsgruppen, Fortbildungen und Workshops zu aktuellen Themen aus der elementaren Musikpädagogik. Unterstützende Maßnahmen zu Kooperationen mit Kitas, insbesondere dem Konzept Kita und Musikschule (www.kita-und-musikschule.de), zu Kooperationen mit Grundschulen und insbesondere dem JeKits-Programm sind weitere Angebote.

Der Arbeitsbereich Elementare Musikpädagogik ist Teil der Musikschuloffensive des Landes Nordrhein-Westfalen.

Kontakt:
Lotta Donner
Referentin für elementare Musikpädagogik und Kita-Kooperationen
lotta.donner@lvdm-nrw.de
Tel. 0151.74 47 77 67

AKTUELLE TERMINE

Weitere Infos folgen in Kürze!

Aktuelle Themen

Netzwerktreffen „Transition- Brücken aus der Kita“ am 9.4.24

Impuls Prof. Dr. Juliane Gerland, Professorin für Musikpädagogik mit dem Schwerpunkt sonderpädagogische Förderung & Inklusion, Uni Münster

Erkenntnisse aus dem Praxisprojekt „Transimus“ in Dortmund, 2018-2022, Förderung über Kultur macht stark.

  • Ausgangspunkt – schwierige Bedingungen für Kinder und Familien im Übergang zur Schule, auch für die unterschiedlichen musikpädagogischen Zielsetzungen, insbesondere unter inklusionspädagogischen Aspekten: In der Kita funktioniert Vieles, was in der Grundschule plötzlich nicht mehr selbstverständlich ist. Dazu kommt die OGS als neuer Faktor.
  • Musikschule kann hier möglicherweise eine wichtige Schlüsselfunktion haben:
  • Alle Institutionen, die an der Transition beteiligt sind, waren miteinander in einem regelmäßigen musikpädagogischen Austausch:

Musikschule Dortmund, EMP

Hochschule Bielefeld, Kindheitspädagogik, Inklusionsaspekt, konzeptionelle Arbeit

TU Dortmund, Studierende der Sonderpädagogik, Blick auf Kinder mit Förderbedarf

Grundschulen DO-Nord

Kindertageseinrichtungen Do-Nord

  • Herausfordernder Stadtteil, sehr dicht, hohe Arbeitslosigkeit, sehr divers
  • Durchgehende musikpädagogische Brücke aus der Kita in die Grundschule/ Musikschule ist eine besondere Konstante
  • Unterrichtspraktiken in der EMP eigenen sich besonders für das multiprofessionelle Arbeiten und interdisziplinäre Denken
  • Weshalb ist der Transfer an die Grundschule so problematisch?

Vor allem vulnerable Familien überfordert vom Wechsel aus der Kita in die Schule. Vertrauen in die Kita ist durch persönliche Bezüge gewachsen und wird mit dem Schuleintritt plötzlich abgebrochen. Gründe sind vor allem die mangelnde Kommunikation und Bezugspersonen, fehlende Tür- und Angelgespräche, schlechter Informationsfluss, Gefühl abgehängt zu werden. Grundsätzliche Verunsicherung durch den schulischen Ernst. Normatisierung.

  • Wie kann unter dem Aspekt der Teilhabe/ Inklusion der Transfer gelingen?

Inklusionsverständnis ist in Schule und Kita different. In den Kitas sind unterschiedliche Entwicklungsverläufe Tagesgeschäft und als normal angesehen, in der Grundschule werden Abweichungen von einer normativen Entwicklung sofort als Förderbedarf deklariert. Inklusionsanteil in den Kitas steigt ständig. Kitas und Grundschulen arbeiten in der Dokumentation zu den kindl. Entwicklungen sehr eng mit den Grundschulen zusammen. Erwartungen der Schulen an die Kitas sind im Hinblick auf die Bildungsvoraussetzungen nicht klar formuliert, es gibt keine Kitapflicht, so dass die Ungleichheit der Kinder bei Einschulung immer noch groß ist.

  • Kita ist der wichtigste Rahmen für Kinder, um Inklusion und demokratische vielfältiges Lernen miteinander vorurteilsfrei zu erproben
  • Wie können die Kinder mit musikpädagogischer Hilfe gut in der Schule ankommen?

Schulen sehr interessiert an Quartiersarbeit. Familien schwer zu erreichen. In Zusammenarbeit mit mehreren Bildungspartnern und multiprofessioneller Herangehensweise steckt eine große Chance.

Personelle Brücken durch die Lehrkräfte der Musikschule

Inhalte wie Lieder und musikalische Spiele, die einen Wiedererkennungswert bieten

Flankiert durch die Sonderpädagog:innen, mit der speziellen Perspektive.

Von den Kindern in der Kita eingebrachte Impulse, Themen werden in der Grundschule weiterentwickelt- partizipativer Aspekt besonders wichtig.

Bestimmte biographische Ereignisse oder familiäre Aspekte können hier auch unter dem Inklusionsaspekt für besondere Förderung musikalisch bearbeitet werden, z.B. spezielle sprachliche, motorische oder sozial-emotionale Förderung. Kombination aus dem musikpädagogischen, sozialpädagogischen und Kindheitspädagogischen Kontext könnte auch einen wirksamen kontinuierlichen Transfer garantieren. Im Vordergrund steht hier eben nicht der Mangel, das Noch-nicht-können, sondern die eigenmächtige spielerische freudvolle Gestaltung eines neuen Lebensabschnittes auf der Basis von Können und Bekanntem.

Thesen zum Weiterdenken:

  1. Musikschule ist für vulnerable Familien ein unterstützender Partner für die Transition KiTa-Grundschule.
  2. Multiprofessionelles Arbeiten ist ein fruchtbarer Ansatz für die Arbeit mit vulnerablen Familien.
  3. Musikpädagogische Quartiersarbeit stärkt das Vertrauen in die verschiedenen Bildungsinstitutionen.
  4. Die anstehenden Entwicklungen im Bereich Ganztag wären eine Chance für Musikschule, insbesondere in Schulen mit niedrigem Sozialindex

 

Stichpunkte aus dem gemeinsamen Austausch in Breakouträumen und Plenum

Wie gelingt der Kontakt mit den Familien in den Kooperationen?

  • Einladungen an die Eltern zu „Elternmittmachstunden“ zur Klärung wichtiger Fragen etc. mit anschließender Möglichkeit zum persönlichen Gespräch
  • Teilnahme der Musikschullehrkraft an Elternabenden der KITA
  • Kontaktdaten an die Eltern weitergeben
  • gemeinsame Veranstaltungen, Mitmachaktionen, Konzerte (immer wieder anbieten, auch wenn nur ein Bruchteil der Eltern kommt)
  • Transparenz, Einblicke geben
  • Kommunikation über Aushang/Taskcard

 

Was funktioniert gut, was könnte verbessert werden?

  • schwer zu sagen, da dies in den Kooperationen und Institutionen sehr unterschiedlich ist
  • Gut: engen Kontakt, Zeit für Austausch mit Kooperationspartnern

 

Wie könnte es gelingen, dass mehr Familien aus den Kooperationen an Veranstaltungen der Musikschule teilnehmen?

  • Einbindung von Kooperations-Kindern in Musikschulveranstaltungen durch gemeinsame Lieder/Aktionen mit MFE-Kindern der Musikschule
  • Gemeinsame Konzerte des Fachbereiches Musikschule und Grundschule
  • Schnuppertage
  • Aktionen für „Laufpublikum“ Beispiele: Spielplatzkonzerte mit Kindern aus Kita und Grundschule + Mitmachaktionen, Heiligenhaus

„Mitmachraum“ der Kommune Lünen, Beteiligung mit musikpädagogischen Angeboten, Raum von zwei Seiten von außen einsehbar, spontanes Einsteigen gewünscht

Wie könnten Kindern im Grundschulalter Wege zu musikschulischen Angeboten selbständig bewältigen?

 

  • Konzerte mit Jugend-Orchester um ersten Kontakt erstellen und Instrumental-Vorstellungen schaffen
    • Sammelstationen von Grundschule zur Musikschule schaffen
  • Rufbusse

 

Archiv:

Netzwerktreffen EMP_09.04.2024

Netzwerktreffen EMP_07.11.2023

Netzwerktreffen EMP_05.06.2023

Netzwerktreffen EMP_04.11.2022

Netzwerktreffen EMP_02.06.2022

Netzwerktreffen EMP-NRW 16.02.2022

Netzwerkbericht_Das Netzwerk steht_04.11.2021

 

 


Musikschule Hattingen (Foto: Susanne Troll)

Fachleitungstreffen am 7. November 2024

aktueller Stand in den Fachbereichen

Rheinische Musikschule, Hella Neumann:

Große Umstrukturierungen durch Herrenberg

Musikschule Gevelsberg, Karin Hegener- Jahn:

2 neue Kolleginnen, dritte in Aussicht

CSM- Düsseldorf, Jule Ebener:

Gut besetztes EMP-Team

MS Meerbusch, Anja Belzner:

3 Kolleginnen im Team

Vormittagsbereich nimmt immer mehr ab, Nachfrage abgesackt

Musikschule Frechen, Claudia Böttcher:

3 Kolleginnen mit einer engagierten neuen Querflötenkollegin

Stellen das EMP-Programm um. Statt „Tina und Tobi“ wird nun nach MUSIMO gearbeitet.

https://schuh-verlag.com/mein-musimo/

Musikschulkreis Lüdinghausen, Franziska Felce:

5 Kolleginnen, nach dem Fachtag wieder vermehrt im Austausch, viele Kolleginnen sind Seiteneinsteigerinnen und bekamen einen ganz anderen Einblick in die EMP. Lange Wartelisten, zu wenig Personal, keine Aussicht auf eine neue Lehrkraft

Musikschule Solingen, Claudia Hellwig:

Vormittagsbereich nur noch Babygarten, sonst keine Kurse an der Musikschule, genug Kita-Kooperationen, so dass die Kolleg:innen ausgelastet sind. 5 Kolleginnen im Team. Kaum Schwierigkeiten mit den Eltern, sehr abhängig vom Klientel.

Thematisch auch mit Herrenberg beschäftigt

Kreismusikschule Kleve, Birgit Welsing:

Verstärkung in der EMP durch einen Kollegen.

Folkwang Musikschule Essen, Barbara Habig:

Alle EMP-Kolleginnen festangestellt. Im Vormittagsbereich nur Kita-Kooperationen. Nur 2 Kolleginnen, die nicht in Jekits gebunden sind. Große Schüer:innenzahl. Junge frische Schulleitung fordert genaue Erfassung der Gruppen in Excel/ Anwesenheitslisten, viel Mehrarbeit. Sehr gutes Team. Ein Mann im Team wäre mal schön…

Schule für Musik Warendorf, Christiane Brenne:

Ländliche Schule mit vielen Orten, neue Bezirksleitungen, aus dem EMP Team einige Kolleginnen abgezogen, trotz Neueinstellungen etwas Organisationschaos und Umbruch. Eltern- Kind- Kurse laufen seit 15 Jahren vormittags gut. Kinder werden manchmal extra später in die Kita gebracht.

Musikschule Gütersloh, Ingeborg Vogt:

Nachfrage- Angebot ausgeglichen, einige Kolleginnen unterrichten in Jekits ,Stadt ermöglicht 11 Projekte in Kitas über 10 Wochen – Musikschule wäre sonst in keiner städtischen Kita. Nur noch wenige Eltern-Kind Gruppen

Ludwig van Beethoven-Musikschule Bonn, Jennifer Weißgerber:

Alle Kolleg:innen sind fest angestellt. Probleme mit dem Fachkräftemangel, einige aus dem EMP-Team gehen in den Ruhestand. Keine Aussichten

Musikschule Leverkusen, Constanze Moschner

Neue Fachleitung, Nachfolge von Joachim Sieper, 2 neue Kolleginnen, Haushaltssperre in Leverkurse

Bergische Musikschule Wuppertal, Christine Bär

Aufgrund des Herrenbergurteils fast alle Kolleg:innen in der EMP fest angestellt. 29 Kolleg:innen in der Grundstufe , 20 fest angestellt, 4 studentische Mitarbeiter:innen, die aufgrund des Herrenberg-Urteils zurzeit nicht weiter beschäftigt werden können, bekommen aber Werkverträge. Wartelisten sind voll, Nachfrage kann nicht ganz bedient werden. EMP-Einstellungen nach Bedarf sind durch Herrenberg kompliziert geworden.

Appell an die Musikschulen: Besonders in der EMP sind Faktorisierungen / Vergütung von Zusammenhangstätigkeiten. Viele Stellen werden aus diesem Grund nicht besetzt. Manche Musikschulen machen bei der Vergütung immer noch keinen Unterschied zwischen Einzel -und Gruppenunterricht!

Musikschule Siegen, Linda Löbbecke:

Vergütungen in Siegen: 15 min plus (gebraucht werden eher 30 min) pro Ortswechsel auch 15 min. (Auto vorausgesetzt)

Seit Sommer eine 4. Lehrkraft mit im Team. Empfehlung Lehrkräfte aus dem eigenen Kreis zu generieren oder interessierte Personen fortzubilden. Keine Vormittagskurse, nur in Kita-Kooperationen. Große Schwierigkeiten in den Kooperationen, nur noch eine Kita mit Kita und Musikschule. Zwei Kitas abgesprungen, können die Kosten nicht mehr aufbringen, Eltern spenden weniger. Kooperationen in städtischen Kitas werden vom Jugendamt bezahlt (aus der Lebensmittelkasse!) Nachbarkitas haben mobile private Musikschulanbieter, die Elterngelder erheben!

Musikschule Bad Oeynhausen, Gundula Dreyer

Kita Kooperationen werden über Förderprojekte finanziert.

Musikschule Hattingen, Sandra van der Elst

5 im Team, alle angestellt, weniger Stunden durch Herrenberg. Zu zusätzlichen Vergütungen:

Anrechnung der Fahrzeiten mitbedenken

Musikschule Hamm, Marion Farwick

5  Kolleginnen, neue Kollegen aus dem Kollegium werden weiterqualifziert.

Kultur Macht Stark -Projekt: Generationenübergreifend mit einem Seniorenheim und Kita, dazu ein Familienmitmachkonzert. Vereinzelt Gruppen im am Vormittag, Zusammenschluss mit den Tagesmüttern, die mit den Kindern an die Musikschule kommen.

Musikschule Lüdenscheid, Tina Tarnawa

3 Kolleginnen, eine Kollegin für die ganz Kleinen, gut ausgelastet, alle Kolleginnen sind mittlerweile fest angestellt, 2 Std. mehr im Kontingent. Genug Kurse im Vormittagsbereich mit U4 Kindern , Kita-Kooperation – Brücke an die Musikschule funktioniert ganz gut. Lüdenscheider Integrationsprojekt über Heimat:Musik, Spracherwerb/ Sprachförderung mit Musik im Begegnungszentrum.

Herrenbergurteil vom 28.Juni 2022

Das Urteil des Bundessozialgerichts ist eine Reaktion auf die Arbeitsbedingungen für Honorarlehrkräfte an Musikschulen. Viele dieser Lehrkräfte arbeiten auf Honorarbasis und sind somit nicht sozialversichert, sondern selbständig. Das Bundessozialgericht hat nun festgestellt, dass die Arbeitsbedingungen an Musikschulen – so wie sie in der Regel strukturiert sind – keine echte Selbständigkeit bedeuten, sondern eine abhängige Beschäftigung. Konkret bedeutet das, dass die Mitarbeitenden genau genommen Scheinselbständige sind. Deshalb müssen die Musikschulen sie auch sozialversicherungspflichtig beschäftigen. Für Musikschulen müssen z.T. rückwirkend den Ausgleich von Honoraranstellung zur Festanstellung zahlen, was viele kleine Musikschulen in ihrer Existenz bedroht.

Köln, z.B. rutscht zwar in die Haushaltssicherung, hat aber im Zuge des Herrenbergurteils 47 TVöD-Stellen einrichten können, Gebührenerhöhung von 20%, die meisten Eltern habe das mitvollzogen, Kitas haben Unterrichtszeit reduziert. Beruf Musikschullehrkraft wird attraktiver, EMP -Arbeit ist eingeschränkter, weil die Unterrichtsstundenzahl festgelegt ist und nicht auf Nachfrage vergrößert werden kann, sollte eine Kollegin/ Kollege noch Kapazitäten haben

Die Umstrukturierungen durch Herrenberg braucht viel Geduld, starrere Fenster brauchen flexibleres Denken, evtl. muss auch mehr instrumentaler Gruppenunterricht angeboten werden. Nicht alle Kolleg:innen wollen fest angestellt werden.

EMP-Lehrgang Landesmusikakademie

Bitte im Kollegium bewerben! Für den diesjährigen Lehrgang gibt es zu wenig Anmeldungen.

https://lma-nrw.de/termindaten/2628/

Lehrgang für Instrumentalkolleg:innen mit einem abgeschlossenen instrumentalpädagogischen Studium. In Einzelfällen werden auch Seiteneinsteiger:innen aus pädagogischen Berufen zugelassen. Ein sehr gutes instrumentales Handwerk ist allerdings Voraussetzung. Für Seiteneinsteiger:innen besser: An der Akademie in Remscheid startet im Januar 2025 einer neuer Kurs EMP-Basic. Dort sind grundsätzlich auch Pädagoginnen aus Kita und Grundschule mit guten instrumentalen Fähigkeiten, die auch geprüft werden, zugelassen. Netzwerk KitaMusik, angebunden an die Landemusikakademie bietet sowohl online, als auch in Präsenz Fortbildungen zu Musik in der Kita speziell für Erzieher:innen.

Fachtag EMP: insgesamt sehr positiv aufgenommen. Sehr geschätzt wurden die Möglichkeiten zum Austausch mit den Kolleg:innen, die musikalische Begleitung durch das Ensemble Kreuzvier und die interessanten Impulse durch Workshops und Gesprächsformate. Die anregende Atmosphäre konnte auch online gut wahrgenommen werden.

Ausschreibung der Ernst von Siemens-Stiftung

Unterstützt werden sowohl Projekte, bei denen aktiv mitgewirkt und gestaltet wird, als auch Projekte, bei denen Kindern und Jugendlichen musikalische Inhalte vermittelt werden. Die Stiftung möchte die Akteur*innen ermutigen, die Gegenwart und die zeitgenössische Musik in ihr pädagogisches Handeln einzubinden. Es ist deshalb gewünscht, dass Aspekte der zeitgenössischen Musik und ein experimenteller Umgang mit Klang im Projekt eine Rolle spielen. Diese Förderung soll möglichst in die Breite wirken und nicht nur bereits musikalisch vorgeprägte Teilnehmer*innen erreichen. Anträge, die sich in besonderem Maße allen gesellschaftlichen Schichten und Gruppierungen öffnen, sind deshalb besonders willkommen. Ausgewählt werden vier Vermittlungsprojekte der Konzertsaison 2025/26, die mit je 25.000 Euro gefördert werden. Sie können sich ab dem 10. Dezember 2024 bewerben. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2025. Die Projekte können ab dem 15. Juni 2025 beginnen.

 

Nächstes Treffen:  Mittwoch 12.3. 2025 18:30 Uhr

 

Archiv:

Bericht 1. Fachleitungstreffen 7. Oktober 2021

Bericht Fachleitungstreffen 06. April 2022

Bericht Fachleitungstreffen 19. Oktober 2022

Bericht Fachleitungstreffen 23.März 23

Bericht Fachleitungstreffen 24. Oktober 2023

Bericht Fachleitungstreffen 20. März 2024

Bericht Fachleitungstreffen 07. November 2024

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 Praxisworkshop „Jazz für Kinder“

Am 28. September 2023 fand ein weiterer Workshop zum Thema Jazz mit Kindern an der Bergischen Musikschule statt. Die Dozentin Janika Löttgen schöpfte aus einem großen Repertoire an Songs, Improvisations- und Bewegungsvorschlägen, sowie Tipps zu Stimmbildung und Instrumentenkunde rund um einfache Jazzharmonien und Tonfolgen.

Nach einem swingenden Begrüßungslied waren die 20 Teilnehmenden eingeladen, mit einer kleinen Tonkombination über ihren Namen in die Methoden der Improvisation einzusteigen. Miniaturimprovisationen zu musikalischen Parametern, Bildern oder auch abstrakten Begriffen schlossen sich an. Dabei wird der zeitliche Ablauf einer Minute mit den Armen als „Uhrzeiger“ angegeben.

Festgelegte Handgesten nach Butch Morris boten die Grundlage zum Dirigieren eines Improvisationsorchesters, improvisierte Soli über einen geflüsterten Rhythmus oder einfache Begleitpatterns, der Bau einer Musikmaschine aus Bewegung und Klang waren weitere Anregungen zum Musikerfinden.

Eine Bewegungsimprovisation mit Tüchern zu „Autumn Leaves“ von Roger Williams und ein Würfelspiel mit verschiedenen Melodieausschnitten leiteten in einen angeregten Austausch über pädagogische Möglichkeiten in unterschiedlichen Gruppensettings über.

Über die erprobten Praxisbeispiele hinaus, stellt die Dozentin den Teilnehmenden in ihrem Handout noch viele weitere Möglichkeiten vor, wie Kinder mit dem Thema Jazz vertraut gemacht werden können.

 

Praxisworkshop „Manche Kinder brauchen mehr“
Herausforderungen heterogener Gruppensettings in Kita-Kooperationen

Am 20.3.2023 fand an der Musikschule Neuss ein weiterer Praxisworkshop des Netzwerks EMP zu herausfordernden Gruppensettings im EMP- Alltag stat. „Manche Kinder brauchen mehr“, unter diesem Titel ermöglichten die beiden Musiktherapeutinnen Julia Hoffmann und Tina Mallon den Teilnehmenden schöne Austauschmomente und interessante Perspektivenwechsel.
Ein Warm-Up half die Erfahrungshorizonte der Teilnehmenden einzuordnen. Mit Hilfe von Zahlenkarten wurden beispielsweise Berufsjahre, Kita-Kooperationen und Größe der Kindergruppen abgefragt. Im Anschluss wurden zunächst die sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Kita-Kooperationen gesammelt und näher beleuchtet. Im Fazit tragen auch die Bedingungen, unter denen in der Kita musikalische Aktivitäten angeboten werden schon zur Dynamik einer Kindergruppe bei, z.B. wenn ein Raum zum Musizieren außerhalb einer Kita liegt oder von Beginn an keine Regie -und Austauschzeiten eingeplant sind. Am wichtigsten ist es, dass die Kita mit dem Personal die Kooperation miträgt und es klare Ansprechpartner:innen gibt. Organisations- und Regiezeiten müssen von Anfang an mitgedacht werden. Die Erzieher:innen sollten an den musikalischen Prozessen / Angeboten beteiligt werden. Elternarbeit in Kitas gestaltet sich besonders schwierig, wenn die Kommunikation nicht durch die Kita unterstützt wird. Musikalische Angebote für Familien erleichten den Kontakt zu den Eltern. (siehe: https://kita-und-musikschule.de/ )
Nach einer motivierenden Gruppenimprovisation wandten sich die Teilnehmerinnen in kleinen Gruppen den sogenannten schwierigen oder störenden Kindern im Kitasetting zu.
Auffällige Kinder habe oft besondere Kompetenzen, die positiv für eine Gruppe genutzt werden können. Anhand eines Fragenkataloges konnten die „Stör“-Kompetenzen eines Kindes in einen anderen Zusammenhang gebracht werden. Könnte man sich das Kind z.B. mit diesen Kompetenzen in einem zukünftigen Beruf vorstellen? Wie könnte man die Kompetenzen in diesem Sinne positiv auch für den aktuellen Gruppenprozess nutzen?
Der Austausch, die fruchtbare Arbeit in Kleingruppen und das gemeinsame Musizieren wurde von den Teilnehmenden als sehr stärkend erlebt und bescherte einige wertvolle „Aha!- Momente.

 

Workshop „Jazz und Swing in der Kita“

Am 19. September 2022 fand an der Bergischen Musikschule in Wuppertal der Workshop „Jazz und Swing in der Kita“ mit 20 Teilnehmenden aus Musikschule und Hochschule statt. Die Dozentin Janika Löttgen präsentierte mit vielerlei Spielideen zu selbst komponierten jazzigen Kinderliedern, ausgesuchten Jazz- Stücken und Anleitungen zu Improvisationen eine Fülle von Möglichkeiten, Jazz in der EMP einzusetzen und niederschwellig zu Musizieren.

Die swingenden Lieder „Hallo liebe Leute“ und „Musikexpress“ bringen schnell in Bewegung, der umgedichtete Jazz- Standard Byebye, Blackbird („In der Mitte sitzt ein Bär“) bietet eine Spielidee zum besonderen Hinhören. Das unverzichtbare- auseinandergebaute- Drumset wird spontan improvisierend erkundet. Über ein einfaches Harmoniebegleitpattern (II-V-I- Verbindung) wird geflüstert und zum Thema Regentropfen auf Klangstäben improvisiert.

Eine Bewegungsimprovisation zu „Bridges“ von Nils Wülker und eine Stimmbildungsgeschichte mit eingebauten jazzigen Gesangspatterns bieten weiteres Spielmaterial.

Eine interessante Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Jazz und Notation ist das Malen von kurzen und langen Klängen oder dem „versteckten Feuerwerk“ im Stück „Ding Dong Ding“ von Bob Brookmeyer.

Für die Teilnehmenden steht eine TaskCard mit Liedern, Videos, und Links zu den verwendeten Stücken zur Verfügung. Falls Interesse am Jazz Kinderliederbuch besteht, so kann dieses bei Janika Löttgen bestellt werden. (https://www.janika-loettgen.de/) Das Buch erscheint im Selbstverlag.

 

 

Workshop „inklusives Arbeiten mit heterogenen Kitagruppen“

Am 2.6.2022 mit Lena Sokoll

Die 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops formulierten zu Beginn klare Wünsche. Gesucht wurden Praxistipps und Ideen für die Arbeit mit sehr unterschiedlichen Gruppen, Möglichkeiten zur Plusförderung von Kindern mit Einschränkungen, der Umgang mit Sprachbarrieren. Vor allem der Umgang mit schwierigen Situationen und der Anspruch, möglichst alle Kinder mit dem musikalischen Angebot zu erreichen, bewegte die Runde. Nach einer kurzen Einführung zum Wert von Ritualen als alltägliche Sicherheiten für die Kinder, beschäftigen sich die Teilnehmenden mit kleinen ritualisierten Liedern in unterschiedlichen Alltagssituationen, beispielsweise zur Gestaltung von Übergängen wie An- und Ausziehen, Händewaschen, Raumwechsel, Aufräumen usw. Damit auch das Kita-Fachpersonal diese Rituallieder leicht mit übernehmen kann, bieten sich einfache Tonfolgen oder umgedichtete bekannte Melodien an.

Materialen wie -große- Murmeln sprechen alle Sinne an und können vielseitig eingesetzt werden. Die Bewegungs- und anschließenden Ruhephasen der Murmel kann mit Stimme, Körper oder/ und mit einem Lied begleitet werden. Murmeln in Verbindung mit Instrumenten, z.B. mit einer Handtrommel (in der Trommel rollen lassen) oder einem Xylophon (schräg stellen und herunterrollen lassen) laden dazu ein, zu lauschen und zu beobachten. Für Kinder mit Einschränkungen eine vielseitige Herausforderung. Auch diejenigen Kinder, denen das Zuhören und Beobachten schnell langweilig wird, sind eingeladen, eigene Ideen zu entwickeln, z.B. das begleitende Lied weiter zu dichten oder neue Bewegungen zu erfinden. Ein kleines Lied, das mit bunten Plastikbechern -als Minitrommel- begleitet wird, nimmt Ideen aus der Explorationsphase der Kinder auf und ist so aufgebaut, dass sowohl der Becher als auch die Kinder nach einer aktiven Phase immer wieder zur Ruhe kommen.

In diesem Zusammenhang stellte sich immer wieder die Frage nach dem Umgang mit auffälligen Kindern. (Was mache ich, wenn die Gruppe meine Angebote nicht annimmt?) Im Austausch mit den vielen erfahrenen Lehrkräften konnten einige Tipps erarbeitet werden, wie z.B. den Kindern/ der Gruppe möglichst viel Eigenverantwortung für das Gelingen einer Aufgabe übertragen, Ideen der Kinder einbinden, klare Regeln aufstellen und konsequent einhalten, Wertschätzung innerhalb der Gruppe fördern und Ähnliches.

Im weiteren Verlauf erstellten die Teilnehmenden eine Synopse mit allen Anforderungen einer heterogenen Gruppe, angefangen vom musikalischen „Auftrag“ über die eigene Einstellung, Unterschiede und Gemeinsamkeiten einer heterogenen Kitagruppe, bis zu Themen der kindlichen Entwicklung und den Zielen der Arbeit mit der betreffenden Gruppe.

Die so entstandene Gegenüberstellung zeigt deutlich, wie komplex die Arbeit mit heterogenen Gruppen ist. EMP Lehrkräfte bieten mit den musikalischen Angeboten nachhaltige Beschäftigung mit vielfältigen musikalischen Themen, unterstützen die kindliche Entwicklung gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Altersstufen, fördern einzelne Kinder mit Unterstützungsbedarf und bieten vor allem eines an: Beziehung! Die Offenheit, Flexibilität, um sich auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Gruppe einzulassen, braucht Zeit und die Möglichkeit ohne ständigen Erwartungsdruck, auch kleinste Schritte als Erfolg zu verbuchen. Der Anspruch, immer alle Kinder mit einem musikalischen Angebot ansprechen zu wollen, Erwartungen von Eltern, Musikschulleitung und Kollegium erfüllen zu müssen oder nicht genug zeitliche Ressourcen zu haben, kann das zeitweise verhindern.

In der abschließenden Feed-Backrunde wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wichtig allen die weitere Beschäftigung mit dem Thema der Arbeit mit heterogenen Gruppen ist. Viele Teilnehmende erlebten eine besondere Wertschätzung ihrer Arbeit im Rahmen des Austausches. Eine weitere Veranstaltung mit diesem Schwerpunkt und unterschiedlichen Impulsen wurde dringend gewünscht.

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